Schäferlauf Bad Urach
Die "fünfte Jahreszeit", die tausende von Zuschauer anlockt
Der Bad Uracher Schäferlauf ist ein sehr großes Heimatfest, das jedes zweite (ungerade) Jahr im Juli stattfindet. Dieses farbenfrohe Fest hat eine Tradition, die bis ins Jahr 1723 zurückreicht. Damals wurde durch einen Erlass des Herzogs Eberhard Ludwig von Württemberg neben Markgröningen auch in Urach ein Schäferlauf eingeführt. Heute ist dieser sehr weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt und lockt immer wieder mehrere Tausend Zuschauer von nah und fern an.
Der Schäferlauf ist in Bad Urach so etwas wie die "fünfte Jahreszeit". Der Höhepunkt bildet das sogenannte "Schäferlaufwochende". Das Ereignis wirft jedoch schon mehrere Wochen vor dem eigentlichen Fest seine Schatten voraus. Besucher wie auch Einheimische erleben dies, wenn der Alltag von kleinen Ausnahmesituationen unterbrochen wird, etwa dann, wenn die "Metzgerpärchen" und die "Schäfermusik" die Gaststätten aufsuchen und ihre Tänze aufführen.
Die Höhepunkte des Festes
Zwei Wochen vor dem Schäferlauf, insbesondere aber in der Schäferlaufwoche, haben Besucher mehrmals die
Gelegenheit, das sehr zu empfehlende schwäbische Theaterstück "D'Schäferlies" zu besuchen, das in der
Festhalle in Bad Urach aufgeführt wird.
Der Freitagabend vor dem Schäferlauf hat sich in jüngster Zeit als Auftakt für die großen Feierlichkeiten
eingebürgert, bei dem sich die Besucher in einem großen Festzelt bei Musik und gutem Essen einstimmen
können.
Interessierten bietet sich am Samstag die Gelegenheit, das Leistungshüten der Schäfer auf dem Sportgelände
Wittlingen zu beobachten. Die Schäfer müssen dabei in unterschiedlichen Bereichen ihr Können im Umgang mit
Schafen und Hunden beweisen.
Ab Samstag-Nachmittag beginnt dann der "Marktplatzhock", wo bei guter Bewirtung von den örtlichen Vereinen
unterschiedliche Gruppen auftreten. Diese "Hockete" endet so gegen Mitternacht mit dem kompletten Abbau
aller Bewirtungsstände und Zelte, denn am Sonntagmorgen findet der kleine Festzug statt, der auf dem
Marktplatz begrüßt wird. Am kleinen Festzug nehmen hauptsächlich Trachtenvereinigungen und Musiker aus der
Umgebung teil. Wenn die letzten Gruppen dort angelangt sind, ist der Marktplatz vollständig mit
Menschen gefüllt. Bevor der Festzug nach seinem Aufenthalt weiter zur Amanduskirche zieht, wird der
Bürgermeister abgeholt. Dieser tanzt den Bürgermeisterwalzer und die Metzger ihre schön anzusehenden Tänze.
Der kleine Festzug endet an der Amanduskriche, in der ein Gottesdienst stattfindet. Mittags kann der große
Festzug bestaunt werden, der sich durch die gesamte Innenstadt schlängelt. Hier beteiligen sich außer
Trachten- und Musikvereinen aus der gesamten Umgebung auch viele prächtig geschmückte Wagen, die alle
unmotorisiert sind, d.h. die Wagen werden ausschließlich von Pferden o.ä. gezogen.